Nach unserer kleinen Paktabholfahrt nach Martinique (die nächste DHL Filiale ist auf einem Segelboot leider nicht immer um die Ecke…) laufen wir von St. Lucia kommend bei traumhaften Bedingungen Bequia an. Das Wetter während der Überfahrt ist herrlich, der Wind kommt achterlich und es begleiten uns endlich einmal wieder Delfine! Während wir diese faszinierenden Tiere im Mittelmeer häufiger gesehen haben, scheinen sie hier in der Karibik doch eher selten zu sein. Umso schöner ist es, dass uns eine größere Schule entlang der Westküste St. Vincents begleitet und mit unserer KISS spielt – dickes Lächeln bei uns inklusive!
Die Admiralty Bay auf Bequia ist das Einfallstor in die Grenadinen für Segelyachten – bei unseren vorherigen Besuchen war sie dementsprechend immer gut gefüllt. Jetzt Anfang Juli liegen zwar noch einige Yachten vor Anker, bemerkt man aber doch, dass die Hurricane Season offiziell schon gestartet ist und die meisten Yachten bereits weiter gesegelt sind.
Wir genießen trotzdem einige schöne Tage auf Bequia, gehen entlang der Bucht spazieren, besuchen das alte Verteidigungsfort (mehr als einige Kanonen sind aber leider nicht mehr zu sehen) und tauchen zum Wrack eines alten Schleppers hinab, welches in der Einfahrt zur Bucht an einer Untiefe namens Devil’s Table gesunken ist.
Von Bequia aus geht es weiter nach Mayreau, hier treffen wir unsere Freunde von der ZORA wieder, die wir lange nicht mehr gesehen haben. Gemeinsam geht es zu Fuß an die windzugewandte Ostseite der Insel, hier gibt es eine kleine Strandbar mit einer tollen Aussicht auf die Tobago Cays. Das Beste aber sind die Schaukeln, die einen die Zeit völlig vergessen lassen, während man gemächlich mit einem kalten Getränk in der Hand hin und her schaukelt und die Aussicht genießt!
Eine der weniger stark besuchten Inseln der Grenadinen ist Petite Martinique: bei unserem Besuch sind wir nicht nur das einzige Segelboot vor Anker (neben sehr vielen Fischerbooten), sondern auch die einzigen Besucher an Land. Unser Dinghi lassen wir am Fischerpier liegen und machen uns auf eine Rundwanderung entlang der Küste und anschließend auf den Piton genannten Hügel im Inselinnern hinauf. Die Insel ist sehr beschaulich und lieblich, die Menschen grüßen alle sehr freundlich und freuen sich über unseren Besuch, am Wegesrand stehen Ziegen. Auf unserem Weg den Piton hinauf freuen wir uns über die Sitzbänke, welche zum Verweilen einladen und die wir so noch nicht allzu häufig in der Karibik gesehen haben. Petite Martinique ist einfach liebevoll hergerichtet!
Am Strand kehren wir dann noch in einem kleinen Lokal ein, genießen den hervorragenden Mittagstisch und unterhalten uns noch ein wenig mit der Besitzerin. Sie bestätigt unseren Eindruck, dass Petite Martinique eine abgelegene Insel zum Wohlfühlen ist. Die Nachbarinsel Carriacou wiederum sei nichts für sie: „zu viele Menschen, Hektik und Stress“.
Carriacou hat 6.000 Einwohner, lebt überwiegend von der Viehwirtschaft und den Fahrtenseglern und ist nur per Fähre oder kleinem Inselflieger ab Grenada erreichbar – ob sie wirklich so stressig ist? Wir werden es demnächst herausfinden, planen wir doch, auf Carriacou an Land zu kranen, um unser Antifouling zu erneuern…
Bevor es aber nach Carriacou gehen kann, müssen wir auf Union Island ausklarieren – der nördliche Teil der Inselkette der Grenadinen gehört zu St. Vincent, der Südlichere jedoch zu Grenada. Auf dem Weg von Petite Martinique nach Union Island halten wir noch kurz auf Mopion an, die Insel ist jedoch nicht mehr als ein kleiner Sandhaufen auf einem Riff mit einem Sonnenschirm in der Mitte. Witzig ist es trotzdem irgendwie und vorbeifahren eigentlich keine Option, wenn man ohnehin schon in der Nähe ist.
Auf Union Island legen wir uns in die uns mittlerweile sehr vertraute Anker- und Kitebucht hinter Frigate Island und verbringen noch einige Tage mit Kitesurfen. Auch eine kleine Bergbesteigung auf den höchsten Punkt von Union steht noch an, erhebt sich der Mount Taboi doch direkt am Ankerplatz 300m in die Höhe. Der Aufstieg ist überraschend beschwerlich, der Wanderweg scheint schon länger nicht mehr in Gebrauch und dementsprechend überwuchert zu sein. Die letzten Höhenmeter geht es steil hinauf, der Ausblick von oben auf Union Island und die vor Anker liegenden Boote entschädigt jedoch für die Mühen!













































