Carriacou – die Insel der Riffe

Südlich von Union Island liegt Carriacou, in der Sprache der Ureinwohner „Insel der Riffe“. Sie ist die größte Insel der Grenadinen und gehört politisch zu Grenada. Wie der Name schon vermuten lässt, ist sie von Riffen und kleineren Inseln umgeben. Wir planen einen längeren Aufenthalt auf Carriacou, da wir in Tyrell Bay im Süden der Insel an Land gehen wollen, um unser Antifouling zu erneuern. Vorher aber haben wir noch etwas Zeit, um die Insel vom Wasser aus zu erkunden.

Unser erster Stopp nach dem obligatorischen Einklarieren führt uns in eine kleine Bucht im Norden der Insel namens Anse la Roche, wo eine kleine Strandbar am sonst menschenleeren Strand mit Cocktails und einem Barbeque lockt. Die Bucht ist wunderschön und außer einigen Segelbooten ist nichts los – kein Wunder, gibt es auf Carriacou aufgrund seiner schlechten Erreichbarkeit eigentlich kaum Tourismus. Wir verbringen einen entspannten Abend in der Strandbar, stets mit Blick auf unsere KISS und die anderen vor Anker liegenden Segelboote und genießen den Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag machen wir uns zu Fuß auf den Weg, den Norden der Insel zu umrunden. Begleitet werden wir dabei von zwei Straßenhunden, die uns freudig schwanzwedelnd hinterherlaufen. Carriacou ist, wie so viele Inseln in der Karibik, unglaublich grün. In den Hügeln stehen überall Häuser, die Insel wirkt sehr gepflegt und am Ufer auf der Ostseite der Insel befindet sich sogar eine kleine Werft, die Fischerboote repariert. Wir genießen unseren Spaziergang und sind schon sehr gespannt auf den Rest der Insel!

Unser nächster Stopp führt uns in den Hauptort der Insel: Hillsborough mit seinen 600 Einwohnern war lange der Fährhafen der Insel, wird aber mittlerweile zugunsten von Tyrell Bay im Süden der Insel nicht mehr angelaufen. An der großen Betonpier können stattdessen wir mit unserem Dinghi festmachen. In Hillsborough füllen wir unsere Obst- und Gemüsevorräte so gut es geht wieder auf, sehr groß ist die Auswahl hier (wie auch auf der ganzen Insel) allerdings nicht. Mit einigen Bananen und Süßkartoffeln im Rucksack erkunden wir den Ort, gehen ein wenig am Strand spazieren und machen uns dann auf nach Sandy Island, einer kleinen Insel ca. anderthalb Seemeilen entfernt.

Sandy Island ist eine Insel, wie aus dem Urlaubsprospekt: ein wunderschönes, langgezogenes Riff mit einer sandigen und palmenbewachsenen Insel. Es gibt keine Häuser, erreichbar ist sie aufgrund der Wassertiefe nur mit einem Schlauchboot. Ein kleines Paradies, welches wir auch direkt an Land und mit der Drohne aus der Luft erkunden!

Am nächsten Morgen ziehen leider graue Wolken auf und fängt es wenig später an aus Kübeln zu schütten. Auch bietet das kleine Sandy Island wenig Schutz gegen die Wellen und so verholen wir uns um die Ecke nach Tyrell Bay. Hier wollen wir wenige Tage später ohnehin an Land kranen und so können wir die KISS schon einmal vorbereiten. Bevor es aber an Land geht, unternehmen wir noch eine kleine Dinghi-Fahrt in den Mangrovenwald, einem beliebten Zufluchtsort für Segelyachten bei Hurricanes. Im Mangrovenwald herrscht eine friedliche und ruhige Stimmung, die Vögel zwitschern und wir genießen unsere kleine Spazierfahrt.

Das Kranen einige Tage später geht zügig und professionell vonstatten, unsere KISS wird an Land aufgepallt und wir können unsere Arbeiten beginnen: neben dem obligatorischen Antifouling sowie Polierarbeiten steht der Austausch von Dichtringen am Saildrive auf dem Programm. Für letzteres müssen wir die Propeller abbauen, bei der Gelegenheit probieren wir dann auch direkt ein neues Antifouling für unsere Propeller auf Silikonbasis aus.

Nach einigen anstrengenden Tagen geht es dann zum Glück wieder zurück ins Wasser – ein Boot auf dem Trockenen ist einfach nicht so schön wie im Wasser! Das Kranen verläuft gut n und kaum sind wir wieder im Wasser, setzen wir auch schon Kurs auf Ronde Island, einer kleinen und unbewohnten Insel zwischen Carriacou und Grenada.

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