Curacao – bon bini!

Bon bini ist eines der vielen schönen Wörter in Papiamentu, der Sprache der niederländischen Antillen Aruba, Bonaire und Curacao. Die Sprache ist ein wunderbarer Mix aus Portugiesisch, Spanisch, Niederländisch, Englisch, Französisch und Deutsch… Und vermutlich noch so einige mehr! Bon bini, herzlich Willkommen, auf Curacao!

Curacao liegt nur eine Tagesetappe westlich von Bonaire und ist deutlich größer und städtischer als ihre kleine Schwester. Konnten wir auf Bonaire noch zu Fuß die Einklarierungsformalitäten erledigen, müssen wir hierfür auf Curacao den Bus vom Ankerplatz in Spanish Waters in die Hauptstadt Willemstad nehmen. Nach erfolgtem Papierkram schlendern wir noch ein wenig durch die Stadt, bevor wir zum Boot zurückfahren. Willemstad ist überraschend groß und auf den ersten Blick gar nicht mal so hübsch. Die Stadt hat auf den ersten Blick zwar einige schöne Ecken, aber auch einige schmuddelige, heruntergekommene Straßen, verlassene und abrissreife Häuser und Hotels… Uns erschließt sich der Charme der Stadt, wie so häufig, erst im Laufe der Zeit bei näherem Kennenlernen.

Da Ankern auf Curacao außerhalb von Spanish Waters etwas umständlich ist (man muss für jeden Ankerplatz im Vorfeld ein Permit beim Hafenmeister beantragen und hierbei auch schon die exakten Daten angeben), erkunden wir in den nächsten Tagen die Insel zusammen mit guten Freunden, die zu Besuch sind, mit dem Auto. Da die Insel recht groß ist und die Sehenswürdigkeiten weit verstreut liegen, geht es ohne eigentlich nicht…

Curacao ist, wie auch schon Bonaire, eher flach und karg, das vorherrschende Gewächs sind Kakteen. Nichtsdestotrotz ist die Landschaft überraschend abwechslungsreich: nach einem Ausflug zu den Tropfsteinhöhlen von Hato kommen wir auf dem Weg zum Strand durch Zufall an einer Bucht vorbei, die gefühlt so auch in Skandinavien sein könnte – wären da nicht die Flamingos im Uferbereich…

Ein Ganztagesausflug führt uns am zweiten Tag an die raue Nordküste der Insel: hier prallen im Shete Boka Nationalpark die Wellen aus dem karibischen Meer ungehindert auf die steinige Küste, das Ergebnis sind beeindruckende Brecher und viel Gischt. Ein tolles und absolut sehenswertes Naturspektakel! Insbesondere die Boka Pistol genannte Fontäne beeindruckt uns: mit einem lauten Knall schießt sie in die Höhe…

Trotz des umständlichen Prozederes mit der Ankergenehmigung, möchten wir uns den Ankerplatz auf Klein Curacao nicht entgehen lassen. Die kleine, im Südosten Curacaos vorgelagerte Insel, kann man am besten bei gutem Wetter anfahren, da der Ankerplatz ungeschützt ist und sehr schnell ungemütlich werden kann. Wir haben Glück und genießen einige sonnige Tage mit nur mäßigem Wind und Wellen in diesem kleinen Paradies – zumindest ist es das morgens und abends, wenn die Tagestouristen nicht da sind. Über Tag kommen unzählige Touristen mit Ausflugsbooten und beginnt ein Wettbewerb im möglichst-laut-Musik-abspielen. Wir entfliehen dem Trubel mit einem Spaziergang über die Insel und mit diversen Tauchgängen entlang der steilen Abbruchkante der Insel, welche der Kante auf Bonaire sehr ähnelt.

Leider schlägt das Wetter früher als vorhergesagt um und verlassen wir Klein Curacao wieder in Richtung Spanish Waters auf Curacao. Von hier nehmen wir erneut den Bus nach Willemstad und klarieren aus – unser nächstes Ziel Aruba wartet bereits auf uns!

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