Salut Corse!

Die Überfahrt von Sardinien nach Korsika fällt in die Kategorie Paradesegeln; ein schöner Ostwind schiebt uns mit 7 Knoten Fahrt durch die Straße von Bonifacio, an der steinigen Île Lavezza vorbei und an den karibisch anmutenden Strand von Piantarella, wo eine Sandbarre Korsika mit der vorgelagerten Île Piana verbindet. Im Schutz eben dieser Sandbarre ankert es sich ganz hervorragend. Über Tag herrscht reges Treiben, der Spaziergang durch das Knietiefe Wasser auf die Île Piana ist eine beliebte Touristenattraktion. Wir schließen uns den übrigen Touristen auf unseren SUPs an, müssen aber enttäuscht feststellen, dass die Île Piana, außer am winzigen Strand, vor lauter Dornengestrüpp nicht betreten werden kann.

Unser nächster Zwischenstopp führt uns zum Proviantieren nach Porto Vecchio, einer Kleinstadt etwas weiter nördlich an der Ostküste Korsikas. Mit gut gefülltem Kühlschrank fahren wir wenige Meilen „ums Eck“ nach Cibrianu, Freunde aus der Heimat einsammeln; Philipps Kumpel aus Studienzeiten verbringt gerade mit seiner Frau und den beiden Söhnen die Elternzeit im Wohnwagen auf Korsika.

Zu sechst fahren wir unter Motor noch eine Bucht weiter, zum Segeln reicht der Wind leider nicht. Unserem Besuch gefällt es trotzdem, so eine Bootsfahrt ist ja auch gerade für Kinder immer aufregend! Nach zwei Tagen im Wasser planschen, den Strand erkunden, viel Klönschnack, Kaffee und leckerem Essen setzen wir uns Freunde etwas wehmütig wieder in Cibrianu am Auto ab. Schön war’s zu sechst!

Die Bucht von Cibrianu ist gut geschützt mit herrlich türkisem Wasser. Wir beschließen von daher, noch eine Nacht zu bleiben und am nächsten Vormittag zu einem alten Wachturm, der die Bucht von einem nahegelegenen Hügel überblickt, zu wandern. Zunächst geht es durch eine hübsch angelegte Ferienhaussiedlung und durch eine Sumpflandschaft, bevor wir über einen schmalen staubigen Pfad den Aufstieg beginnen. Zum Glück steht die Sonne noch nicht allzu hoch, sonst wäre es viel zu warm! Oben angekommen werden wir mit einem herrlichen Rundumblick über die Bucht und bis nach Porto Vecchio belohnt. Mit etwas Kletterei kann man sogar den Wachturm besteigen, hier wird der Ausblick dann sogar noch etwas besser!

Bevor es zum Boot zurück geht, machen wir noch einen Abstecher zu einer kleinen Pâttiserie im Ort und genießen saftige Törtchen mit Zitrone und Himbeere. Ein sehr gelungener Ausklang für einen wunderschönen Ausflug!

Am Nachmittag kreuzen wir bei kräftigem Südwind und im ersten Reff nach Süden auf – in Porto Pollo auf Sardinien ist wieder Kitewind angesagt, dass wollen wir uns nicht entgehen lassen! Bevor es aber wieder quer durch die Straße von Bonifacio geht, fällt der Anker für eine letzte Nacht auf Korsika im Golfe de Rondinara, einer fast kreisrunden Bucht, die hervorragenden Schutz vor dem kräftigen Südwind bietet. Erwartungsgemäß sind wir nicht die einzigen, aber wir finden noch eine passende Lücke im ansonsten sehr dichtbesetzen Ankerfeld.

Die letzten 20 Seemeilen nach Sardinien legen wir am nächsten Vormittag hoch am Wind zurück; noch immer im ersten Reff macht unsere KISS ordentlich Fahrt und rauschen wir mit 8 Knoten dem Kite Spot entgegen. Kaum ist der Anker gefallen, sitzen wir auch schon mit unserem Equipment im Beiboot, Kurs Strand. Hatten wir bisher eher Pech mit dem Wind in Porto Pollo, freuen wir uns jetzt auf drei Tage tollen Wind zum Kiten und können es gar nicht erwarten, die Kites zu starten und auf’s Wasser zu kommen!

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