Auf nach Gibraltar!

Da der Wind auf West gedreht hat, bleiben wir einige Tage am Cabo Gata vor Anker liegen. Die Bucht ist gut geschützt, nur eine leichte Windsee kräuselt die Oberfläche. Wir genießen unsere kleine Pause auf dem Weg in den Atlantik, gehen wandern, erkunden den kleinen Ort San José und üben uns im Spleißen. Unser Besuch hatte neues Tauwerk mit an Bord gebracht, hier gilt es nun, die benötigten Augen und Schäkel einzuspleißen. Wir machen uns fleißig ans Werk und am Ende haben wir nicht nur eine neue Großschot und -Fall, sondern auch ein Spifall, neue Vorschoten für die Genua und Niederholer für den Parasailor. Das neue Tauwerk fühlt sich schön an, nicht so rau und steif wie das Alte. Segeln tut es sich bestimmt auch viel besser und wir können es nicht erwarten, in Richtung Gibraltar auszulaufen und es auszuprobieren!

Für die 160 Seemeilen bis Gibraltar sind leicht Ostwinde angesagt und wir segeln unter Parasailor los, kommen aber nicht weit, weil der Wind sich mal wieder nicht an die Vorhersage halten möchte. Ententeich nennt man das wohl… Also werden die Maschinen angeworfen und Motoren wir nach Westen, in der Hoffnung, dass der Wind bald wieder einsetzt. Am Abend werden wir von Delfinen begleitet, die uns ein wenig über das nervige Motoren hinwegtrösten. Durch die glatte Wasseroberfläche kann man sie sehr gut beobachten, im leicht diffusen Abendlicht wirken die Delfine fast wie gemalt.

Da unsere Dieselvorräte sich nach der Saison im Mittelmeer dem Ende zuneigen und wir geplant hatten, erst wieder in Gibraltar günstig zu tanken, laufen wir nach stundenlangem Motoren notgedrungen Marbella an, ca. 30 Seemeilen vor Gibraltar. Unser Dieseltank hat nur einen klassischen Peilstab zur Füllstandsermittlung und dieser kommt inzwischen trocken aus dem Tank heraus. Also werden nochmal ein paar Liter nachgefüllt, um auch noch die verbleibenden Meilen bis in den Atlantik motoren zu können. Und da wir jetzt ja ohnehin da sind, gibt‘s noch einen Stadtbummel durch die hübsche Innenstadt und Churros mit Schokoladensoße, bevor es am nächsten Morgen weiter geht zum Endspurt in Richtung Atlantik.

Ein Spurt wird die Fahrt nach Gibraltar nicht, wir tuckern gemächlich unter Maschine in Richtung „the Rock“, welcher uns wolkenverhangen begrüßt. Dann geht‘s noch einmal um den Felsen herum und vor La Linea auf der spanischen Seite vor Anker. Von hier wollen wir zeitnah in Richtung Kanaren aufbrechen, 600 Seemeilen bis Lanzarote liegen vor uns.

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