Unterwegs auf Mallorca

Bevor wir an der mallorquinischen Nordwestküste entlang nach Süden fahren, setzen wir uns in Alcudia in den Bus nach Palma, unseren neuen Bowdenzug für das Steuerrad vom Schiffsausrüster abholen. Der Alte war uns auf der Überfahrt von Sardinien nach Menorca gerissen, zum Glück konnte das Geschäft in der mallorquinischen Hauptstadt zügig Ersatz bestellen. Bevor wir aber zum Schiffsausrüster im Hafen von Palma gehen, nutzen wir die Gelegenheit und erkunden die überraschend schöne Altstadt von Palma. Wir schlendern im Schatten von Bäumen an Alleen entlang, trinken Kaffee auf einem der vielen schönen Plätze, bestaunen die Kathedrale von außen und essen am Nachmittag Tapas mit einem befreundeten Segler, der zufällig ebenfalls in der Stadt ist.

Am Abend geht es dann mit dem neuen Bowdenzug im Gepäck zum Flughafen, einen Mietwagen und unsere Freundin Kira abholen. Die nächsten Tage wollen wir noch ein wenig die Insel von Land aus erkunden, bevor noch weitere Freunde an Bord kommen.

Am nächsten Tag fahren wir zunächst in das unserem Ankerplatz nahegelegene Pollenca, wo wir nach einem ersten Kaffee eine langgezogene Treppe zu einer kleinen Kirche auf einem Hügel erklimmen. Der Anstieg ist anstrengend, da die Treppenstufen nicht gleichmäßig und abgelaufen sind, aber oben angekommen werden wir mit einem tollen Ausblick über Pollenca und bis nach Alcudia, wo die KISS vor Anker liegt, belohnt.

Von Pollenca aus fahren wir weiter zum Kap Formentor im äußersten Nordwesten der Insel, welches wir im Frühjahr auch schon mit der KISS gerundet haben. Über eine gewundene Straße gelangen wir zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Wasser. Es geht steil bergab, unten leuchtet das Wasser dunkelblau. Ein Schild informiert uns, dass die Straße zum Kap selber derzeit für private PKW wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Kurzerhand planen wir um und fahren stattdessen einen Hügel hoch zu einem alten Wachturm, welchen wir vom Aussichtspunkt aus gesehen haben.

Der Ausblick vom Wachturm aus ist nicht nur grandios, wir haben ihn auch noch ganz für uns alleine. Da aber immer der Wachturm den Blick in eine Richtung versperrt und er frei zugänglich ist, klettern wir hoch. Die hervorstehenden Steigeisen aus Metall sind alt, aber blitzblank. Vermutlich sind wir nicht die ersten, die hier hochklettern. Später erfahren wir, dass es sich um einen beliebten Aussichtspunkt zum Sonnenuntergang handelt.

Am zweiten Tag erkunden wir das einsame Tramontana Gebirge im Nordwesten Mallorcas und fahren bis nach Soller runter. Unterwegs halten wir an diversen Aussichtspunkten, um die raue Landschaft zu bestaunen und machen einen Bummel durch die verwinkelten Gassen des Bergdörfchens Fornalutx. Die Gassen und Treppen sind steil, zwischen den Häusern sind bunte Girlanden gespannt und insgesamt strahlt der Ort eine behagliche Wohlfühl-Atmosphäre aus.

Von Fornalutx ist es nicht weit nach Soller, wo wir uns mit einem Orangeneis stärken, bevor wir in die Gärten von Alfabia fahren, ein alter mallorquinischer Landsitz mit angegliederter Landwirtschaft und Prachtgärten. Wir erkunden die Gärten, erfrischen uns an den Wasserspielen im Laubengang und drehen anschließend noch eine Runde durch die größtenteils Original erhaltenen Räume im Landsitz.

Den letzten Tag mit dem Auto nutzen wir für einen größeren Einkauf und noch ein wenig Sightseeing an der Küste entlang – am Vorabend sind mit Lena und Hauke unsere letzten beiden Crewmitglieder für die Fahrt an das spanische Festland an Bord gekommen. Wir sind jetzt zu fünft an Bord und freuen uns darauf, am nächsten Tag auszulaufen, übergeordnetes Ziel ist das spanische Festland.

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