Antigua und Barbuda: ab auf’s Wasser!

Nach unserer herrlichen Überfahrt von Antigua bleiben wir auf Barbuda zunächst eine Woche vor Anker am wunderschönen Princess Diana Beach und gehen täglich entweder Kitesurfen oder Wingfoilen. Letzteres wird immer besser, wir kommen mittlerweile ins Fliegen und sind fest entschlossen, am Ende unseres Barbuda Aufenthalts kontrolliert in alle Richtungen foilen zu können.

Obwohl es uns am Princess Diana Beach richtig gut gefällt, fahren wir weiter nach Norden in die Low Bay und an den 11-Mile-Beach. Wer weiß, ob es hier nicht genauso schön ist? Der Strand ist Teil einer Nehrung, welche die Lagune von Codrington vom karibischen Meer trennt. Eine kleine Durchfahrt, welche mit nicht allzu tiefgehenden Booten passierbar ist, trennt den Strand in zwei Teile. Sie ist erst während des Hurrikans Irma 2017 entstanden – bis dahin war der Strand durchgängig. Gab es am Princess Diana Beach noch eine Strandbar, ist hier rein gar nichts. Der Strand hat etwas Wildes an sich, die Nehrung ist schmal und der Schwell bricht sich mit lautem Getöse am steilen Ufer. Überall liegt Treibholz und wir beschließen, am Abend ein Lagerfeuer zu machen.

Vorher fahren wir aber noch mit dem Dinghi in die Lagune von Codrington und weiter in den gleichnamigen Ort. Die Windsee ist steil, wir werden auf den gut 1,5 Seemeilen klatschnass. Angekommen, nehmen wir uns einen Guide, welcher uns zum sogenannten Frigate Bird Sanctuary fährt, dem Nistplatz der lokalen Fregattvögel Kolonie. Die Vögel, insbesondere die Männchen mit ihren knallroten Kehlsäckchen, sind imposant, in den Mangroven sitzen überall Küken – die Brutzeit neigt sich dem Ende zu. Es herrscht eine unglaubliche Lautstärke, hunderte von Vögeln sitzen verteilt in den Mangroven. Wir fühlen uns ein wenig an die Basstölpel auf Helgoland erinnert, nur der Gestank ist zum Glück nicht ganz so schlimm.

Im Anschluss an unseren Ausflug zu den Fregattvögeln schlendern wir noch ein wenig durch das nur in Teilen wieder aufgebaute Codrington. Ein Großteil der Einwohner Barbudas ist nach dem Hurrikan Irma 2017 auf Antigua geblieben und nicht zurückgekehrt (die Nachbarinsel wurde weitestgehend verschont und die Bevölkerung Barbudas hierhin evakuiert). Gefühlt gibt es mehr freilaufende Esel als Menschen auf dieser Insel – wieso es hier so viele Esel gibt, wissen wir allerdings nicht.

An einem klapprigen Holzkohlegrill, welcher aus einem alten Ölfass gebaut wurde, bestellen wir uns gegrilltes Hähnchen. Während wir gemeinsam mit einigen Locals warten, haben wir Gelegenheit, unsere Umgebung ganz in Ruhe zu beobachten. Es herrscht ein munteres Kommen und Gehen, jeder scheint jeden zu kennen, man scherzt miteinander. Leider verstehen wir das lokale Kreol-Englisch nicht, aber unseren Spaß haben wir trotzdem!

Von der Low Bay aus fahren wir wieder nach Süden, am Princess Diana Beach vorbei und an den im äußersten Südosten Barbudas gelegenen Spanish Point. Die Einfahrt in diesen wunderschönen, wild-unberührten Ankerplatz, verläuft in Schlangenlinien an Korallenriffen vorbei. Die Sonne im Rücken ist hier ein absolutes Muss, um die Untiefen erkennen zu können.

Spanish Point gefällt uns auf Anhieb: der Ankerplatz ist einsam, es gibt keine Hotels an Land (und auch ansonsten nicht wirklich irgendwas), am Riff kann man toll schnorcheln und das türkise Wasser lädt einfach nur ein zum Schwimmen, Kitesurfen. Wingfoilen und genießen. Am Ende bleiben wir eine Woche in dieser traumhaften Bucht vor Anker, bevor der mittlerweile doch ziemlich leere Kühlschrank zum Aufbruch nach Antigua zurück drängt.

Die Überfahrt nach Antigua verläuft ruhig und am Nachmittag gehen wir in Jolly Harbour vor Anker, wo auch einige befreundete Boote von uns liegen. Wir genießen ein gemeinsames Abendessen, bevor am nächsten Morgen jeder in eine andere Richtung aufbricht: einige Fahren weiter nach Norden, andere möchten so wie wir nach Süden. Wir verholen uns zunächst in die Morris Bay, wo wir eine Nacht bleiben und fahren dann in die Carlisle Bay.

Die Bucht, obwohl nur wenige Meilen vom belebten Falmouth und English Harbour entfernt, ist ruhig, nur wenige Boote liegen vor Anker. Das Wasser ist wunderbar klar, am Ufer gibt es zwei kleine Kiesstrände, dahinter bewaldete Hügel. Wir fahren an Land und erklimmen den „Winter Hill“ genannten Hügel, direkt am Ankerplatz. Auf dem Weg nach oben kommen wir an unzähligen Kakteen vorbei, die Landschaft wirkt so ganz anders als wir die Karibik bislang kennengelernt haben. Vom „Winter Hill“ wandern wir weiter zum „Fisher Hill“, von wo man einen herrlichen Ausblick auf unsere Ankerbucht und die umliegenden Hügel hat. Auch hier ist die Landschaft wieder eine ganz andere, fast wirkt es so, als würden wir in Mitteldeutschland unterwegs sein.

Unser Besuch auf Antigua und Barbuda endet in Falmouth Harbour, wo wir auch schon einklariert haben. Wir besuchen noch einmal das pittoreske English Harbour, folgen den alten militärischen Pfaden über den Middle Ground, welcher zwischen English und Falmouth Harbour liegt und dann geht es auch schon los in Richtung Süden, Ziel Guadeloupe.

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