Martinique – entlang der Westküste

Von St. Anne aus machen wir uns auf den Weg nach Norden, neben Guadeloupe warten Antigua und Barbuda auf uns, wo wir Freunde treffen und Kitesurfen möchten. Unser erster Zwischenstopp entlang der Westküste Martiniques führt uns in die Anse-d`Arlet, einer wunderschönen Bucht mit einem kleinen, süßen Ort. Vom Dinghi Dock aus hat man einen tollen Blick auf die kleine Kirche des Ortes, sie wirkt ein wenig, als wäre sie aus Spielzeugklötzen erbaut.

Wir bleiben eine entspannte Nacht vor Anker, bevor wir das kleine und beschauliche Anse-d`Arlet verlassen und weiter in die Inselhauptstadt, nach Fort-de-France, segeln. Die Stadt liegt am Nordufer einer riesigen Bucht, ist quirlig und bunt, aber auch laut und etwas ungepflegt. Nach einem kurzen Zwischenstopp zum Einkaufen in Le Lamentin, wo ein großes Shoppingcentrum fußläufig vom Ankerplatz aus erreichbar ist, gehen wir in unmittelbarer Nähe des Kreuzfahrtterminals vor Anker. Der Ankerplatz ist unruhig, da regelmäßig kleine Fähren in voller Fahrt vorbeifahren. Lange möchten wir hier nicht bleiben, einen Ausflug in den botanischen Garten im Norden der Stadt möchten wir uns aber nicht entgehen lassen.

Nach einer abenteuerlichen Busfahrt stehen wir außerhalb der Stadt vor einem hübschen, im kreolischen Stil erbauten Haus, welches den Eingang in den botanischen Garten von Balata markiert. Der ist wunderschön angelegt, neben vielen exotischen Blumen kann man insbesondere Palmen in allen erdenklichen Größen und Formen bewundern. Wir sind überrascht, wie vielfältig Palmen sein können und genießen unseren Aufenthalt in vollen Zügen. Da der Garten außerhalb der Stadt in den Bergen gelegen ist, ist die Luft angenehm frisch und es weht ein leichter Wind. Nach der stickigen Luft in der Stadt eine herrliche Abwechslung!

Eines der Highlights des botanischen Gartens ist der Baumwipfelpfad: über leicht schaukelige Hängebrücken gehend, kann man nicht nur in die Ferne bis in die Bucht von Fort-de-France schauen, sondern auch die Bäume und den Garten von oben genießen. Einige Bambuspflanzen sind sogar so hoch, dass man zwischen den Baumwipfeln auf gleicher Höhe mit ihren Blättern ist.

Zurück am Ankerplatz in Fort-de-France lichten wir am nächsten Morgen den Anker und fahren entlang der Westküste weiter zu unserem letzten Zwischenstopp auf Martinique. St. Pierre, die ehemalige Inselhauptstadt, liegt im Nordwesten der Insel am Fuß des Vulkans Pelée. Die Aussicht auf den Vulkan ist grandios, wurde dem Ort aber auch 1902 zum Verhängnis: bei einem großen Vulkanausbruch wurde der gesamte Ort zerstört, mehrere 10.000 Menschen starben, nur drei Menschen überlebten vor Ort.

Heutzutage zählt der Ort, welcher nur noch gut 4000 Einwohner hat, zu einem beliebten Ausflugsziel. Einige alte Ruinen am Hafen, das Theater, die Kathedrale und das Gefängnis können besichtigt werden. Außerdem liegt am Fuß des Vulkans die Destillerie Depaz, wo man nicht nur den leckeren Rum verköstigen, sondern auch die Produktion besichtigen kann. Die Produktionsanlagen und das alte Herrenhaus liegen malerisch inmitten der Zuckerrohrfelder, welche gelegentlich von Bananenplantagen unterbrochen werden. Dahinter ragt der Pelée grün und (meistens) wolkenverhangen empor.

Bevor wir Martinique (vorläufig) hinter uns lassen, machen wir von St. Pierre aus noch einen Ausflug zu einem kleinen Wasserfall, dem Cascade Couleuvre. An einem steilen Felshang entlang fällt das Wasser in die Tiefe, am Fußende kann man eine herrlich kalte und erfrischende Dusche nehmen. Nach der Wanderung hierher auf jeden Fall wohlverdient!

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