Guadeloupe

Die Überfahrt von Antigua nach Guadeloupe verläuft schwachwindig und entspannt, erst spät taucht Guadeloupe aus den Wolken auf. Der Ankergrund in Deshaies, einer kleinen Bucht im Nordwesten der Insel, ist mäßig, unser Anker packt erst im dritten Versuch. Die Bucht ist gesäumt von bewaldeten Hügeln, dazwischen liegt der kleine Ort mit seinen bunten Häusern.

An unserem ersten Tag auf Guadeloupe besuchen wir nach einem lang ersehnten französischen Frühstück mit Baguette, Käse und Croissants den botanischen Garten. Er ist wunderschön angelegt, mit leuchtend-bunten Blumen, vielen Palmen, uralten Bäumen und einigen Papageien. Die Blätter der Bäume und Pflanzen leuchten in unendlich vielen Grüntönen.

Von Deshaies aus fahren wir an der Westküste Guadeloupes entlang nach Pigeon Island. Die kleine, unbewohnte Insel ist der Hauptinsel vorgelagert und ein Paradies für Schnorchler und Taucher. Die Sicht unter Wasser ist super, die Korallen intakt und es wimmelt vor bunten Fischen. An einer kleinen Boje kann man sein Beiboot festmachen, während man die Unterwasserwelt erkundet.

Ebenfalls mit einer kleinen Boje markiert, liegt ein ca. 50m langes Wrack auf 20m Tiefe vor Pigeon Island. Es wurde in den 90er Jahren als künstliches Riff versenkt. Die „Franjack“ ist unser erstes Wrack, welches wir tauchend erkunden. Es ist total spannend, in die Laderäume und den geöffneten Maschinenraum zu tauchen. Das ganze Schiff ist übersät mit Korallen und in den vielen Ecken und Winkeln haben sich Fische und Schildkröten angesiedelt. Uns gefällt es so gut, dass wir am nächsten Tag einen weiteren Tauchgang zur „Franjack“ unternehmen.

Bevor es eine Bucht weiter zur heißen Quelle von Bouillante geht, nutzen wir die Gelegenheit für einen größeren Einkauf: der lokale Supermarkt ist direkt mit dem Beiboot erreichbar, die Einkäufe müssen nicht groß durch die Gegend getragen werden. Ein gern genommener Luxus, müssen wir doch teilweise weitere Strecken laufen, um zum nächsten Supermarkt zu gelangen.

Die Hauptattraktion im kleinen Küstenörtchen Bouillante ist seine heiße Quelle: ein Fluss mit siedend heißem Wasser (aufgrund vulkanischer Aktivität) fließt hier ins Meer. Im Übergang zwischen karibisch-„kaltem“ Salzwasser und heißem Süßwasser kann man wunderbar baden und dabei den Sonnenuntergang im Meer beobachten. Wir bleiben fast zwei Stunden im warmen Wasser, schwimmen mal näher an das heiße Wasser heran, lassen uns mal ins „kalte“ Wasser hinaustreiben und genießen das Bad in vollen Zügen. Am Abend schlafen wir so tief und fest wie lange nicht mehr…

Südwestlich von Guadeloupe liegt die kleine Inselgruppe der Saints: die Inseln sind eine spannende Mischung aus lieblichen Hügeln, bunten Häuschen, Wäldern und schroffen Felsen. Dazwischen tauchen immer wieder tropische Pflanzen und Palmen auf, am Straßenrand stehen Ziegen. Den besten Ausblick hat man vom gut 300m hohen Hügel „Le Chameau“. Der Aufstieg ist steil und anstrengend, aber oben angekommen, können wir uns nicht satt sehen an dem tiefblauen Meer und den sattgrünen Hügeln. Nach Norden sieht man Guadeloupe, nach Süden taucht Dominica entfernt am Horizont auf.

Wir verbringen einige entspannte Tage auf den Saints, gehen spazieren und schnorcheln, bevor es wieder zurück nach Guadeloupe geht. Hier legen wir die KISS an eine Mooring in Point-a-Pitre und mieten uns ein Auto, um das Inselinnere zu erkunden. Guadeloupe besteht eigentlich aus zwei Inseln, im Westen liegt Basse-Terre mit seinen steilen Bergen, Wasserfällen und dem dichten Dschungel, im Osten das landwirtschaftlich geprägte und verhältnismäßig flache Grande-Terre. Hier dominieren über weite Strecken Zuckerrohrfelder und Bananenplantagen, dazwischen liegen immer wieder kleine Dörfer.

Unser erster Ausflug mit dem Auto führt uns in den Dschungel von Basse-Terre, hier führt ein schmaler und ziemlich schlammiger Wanderweg zu den Wasserfällen von Carbet: jeweils über 100m stürzt sich das Wasser an den beiden Fällen in die Tiefe. Die Wanderung durch den Dschungel ist spannend, aber auch anstrengend. Zurück am Auto fahren wir zu einem kleinen Wasserfall mit Pool, um ein kühles Bad zu nehmen.

Am nächsten Tag fahren wir in den Ostteil der Insel: ganz im Südosten von Grande-Terre erstreckt sich das Kap „Pointe des Châteaux“ kilometerweit in den atlantischen Ozean hinaus. Am Kap stehend brechen die Atlantikwellen mit einer enormen Wucht an die Felsen, weiße Gischt mischt sich mit tiefblauen Wellen. Am Horizont sieht man die kleine Insel La Désirade, dahinter kommt bis Afrika nichts außer Wasser.

Zurück in Point-a-Pitre werden noch einige Besorgungen erledigt und dann geht es auch schon mit dem ersten Wetterfenster für einen kurzen Zwischenstopp auf die Saints und von dort weiter nach Süden.

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