Mallorca – der Südwesten

Wir kommen spätabends auf Mallorca an – der vorhergesagte Wind, der uns die 70 Seemeilen von Formentera nach Mallorca tragen sollte, hat uns kläglich im Stich gelassen. Nur knapp die Hälfte der Strecke konnten wir Segeln, danach war die leichte Brise sogar für unseren Parasailor zu wenig und fiel er in sich zusammen. Gut, dass wir in Gibraltar den Dieseltank randvoll gefüllt haben!

Nach neun Stunden unter Motor, wir sind inzwischen leicht genervt vom ständigen Brummen der Maschine, fällt der Anker kurz vor Mitternacht endlich in der Bucht von Santa Ponça im Südwesten Mallorcas. Santa Ponça ist unter Seglern beliebt, bietet sie doch hervorragenden Ankergrund, ist ausreichend groß und gut geschützt und hat neben einer ordentlichen Busverbindung zum Flughafen auch diverse Supermärkte und einen Waschsalon zu bieten.

Nach drei Tagen in Santa Ponça, die KISS ist wieder ordentlich verproviantiert und die Wäsche der letzten Wochen gewaschen, kommt unser erster Besuch hier auf Mallorca an Bord. Alexa und Paul wollen ein verlängertes Wochenende bleiben, mehr lässt die Urlaubs- und Schichtplanung der beiden leider nicht zu.

Um keine Zeit zu verlieren, setzen wir am nächsten Morgen direkt die Segel und fahren bei absoluten Paradebedingungen in die Cala Portal Vells in der Bucht von Palma. Die Cala, wie die Buchten auf den Balearen genannt werden, hat drei kleine Einbuchtungen, in deren Scheitel jeweils ein kleiner Sandstrand ist. Pinienwald reicht bis zum türkisen Wasser hinunter und am Ausgang der Bucht können wir einige Höhlen im Fels ausmachen. Ein Träumchen!

Uns gefällt die Cala Portal Vells so gut, dass wir direkt zwei Nächte bleiben. Genug zu erleben gibt es immerhin: wir gehen schnorcheln, paddeln mit den SUPs durch die Bucht, erkunden die Höhlen und üben uns im SUP-hinter-dem-Beiboot-herziehen-und-dabei-die-Heckwelle-absurfen. Letzteres ist eine sehr wackelige, aber auch lustige Sache und wir liegen mehr im Wasser, als dass wir tatsächlich auf dem SUP stehen.

Nach einem kurzen Zwischenstopp über Mittag in der Cala Xinxel fällt unser Anker am nächsten Tag vor Palmanova. Der Strand ist durchgängig mit Hotels bebaut, Restaurants und Cafés reihen sich aneinander und überall liegen die Leute dicht gedrängt unter Sonnenschirmen am Strand. Nichts für uns, aber von hier fährt morgen früh der Bus von Alexa und Paul zum Flughafen. Zum Glück ist das Wasser aber auch hier türkis und so macht das abschließende Baden dann trotzdem Spaß.

Nachdem wir Alexa und Paul mit dem Dinghi zum Bus gebracht haben, fahren wir die wenigen Meilen zurück in die Cala Portal Vells und treffen uns dort mit der „Malu“, welche noch einige Tage länger als wir auf Formentera geblieben ist. Wir genießen erneut die schöne Bucht, machen ausgiebige Spaziergänge im duftenden und schattigen Pinienwald und werkeln ein wenig am Boot, bevor wir, passend zum nun einsetzenden Ostwind, in Richtung El Arenal auslaufen.

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